Die Stilrichtung Shotokan

Der Begriff Shotokan entstand aus dem Trainingsort Funakoshis, der in einem Wald gelegen war. Das erste Symbol „Sho“ heißt übersetzt Pinie und das zweite „to“ bedeutet Wogen oder Wellen. Die ersten beiden Zeichen bilden zusammen den Begriff „Shoto“, der auch den Künstlername Gichin Funakoshis, dem Begründer dieses Stils, darstellte. Die hierfür zu findenden Übersetzungen werden meist mit "Rauschen in den Kiefern" bzw. "Pinienrauschen" angegeben. Das letzte Symbol ist der Begriff „Kan“, der übersetzt soviel wie große Halle oder Gebäude bedeutet.

 

Die Merkmale des Shotokan Karates sind eine feste, tiefe Stellung und schnelle, harte Techniken. Den Begriff und die Merkmale können folgendermaßen hergeleitet werden: Die Pinie ist eine Kiefernart auf Okinawa mit einem starken Wurzelwerk. Das deutet darauf hin, dass Gichin Funakoshi die Fähigkeit zu einem sehr starken Stand besaß (erdverwachsen). Die Welle wird im japanischen eigentlich mit nami bezeichnet. Die hier angesprochene Welle ist dagegen weitaus mehr. Es ist die große Welle, die nach einem Seebeben kommt und alles mit einer einzigen Bewegung zerstören kann. Sie steht hier für die Härte und Zerstörungsenergie der Technik. In einem Gespräch erklärte Kase Sensei: "Funakoshi Gichin wurde von seinen Schülern Shoto genannt. Es sollte ein Ausdruck der Bewunderung für seine Art von Karate-Do sein. Shoto ist also nicht das sanfte Pinienrauschen, es ist die Bewunderung für die alles zerstörende Technik aus einem guten Stand heraus." Das Symbol dieser Stilrichtung ist der Tiger.

 

Merkmale des Stils:

- tiefer und fester Stand in Kihon, Kata und Kihon Kumite

- lockerer und hoher Stand im Kumite-Shiai und im Jiyu-Kumite

- dadurch werden möglichst große Kampfdistanzen erreicht

- dynamische und kraftvolle Bewegungen

- lange, kräftige Techniken gleichermaßen wie kurze, feste Techniken

- die meisten Techniken können sowohl zum Angriff als auch zur Verteidigung benutzt werden

- Tritte zielen häufig auch zum Kopf

 

(Bildquelle: Wikipedia)